Anor und IthilVor langer Zeit als es weder Erde noch Wölfe gab, schnürte der Sonnengott Anor allein durch das dunkle Nichts. Er war sehr einsam und sehnte sich nach jemandem der ihm Gesellschaft leistete.
Der weiße Wolf lebte lange Zeit alleine bevor er eines Tages die Mondgöttin Ithil traf. Ihr Fell war von einem wunderschönen nachtschwarz und ihre Augen waren silbern und weiß.
Die beiden Wölfe freundeten sich schnell miteinander an und verliebten sich kurz darauf sogar ineinander. Sie beschlossen für immer zusammen zu bleiben und entschieden sich und ihren Nachkommen eine schönere Welt zu schaffen. Also erschufen sie die Erde mit ihren Bergen, Flüssen, Seen, Pflanzen und den Lebewesen. Darunter auch die Varg nach ihrem Ebenbild und alle lebten in aufeinander abgestimmter Harmonie.
Die Lera fraß die Herla damit sie nicht überhand nahmen und die Herla fraß die zu Gras gewordenen Körper der verstorbenen Lera. Alles verlief in einem von den beiden Göttern überwachtem Kreislauf.
Doch nach einiger Zeit kam der Tag an dem Anor und Ithil sich stritten. Ithil verließ Anor und die Welt fiel in Dunkelheit da Ithil den Himmel nicht mehr erstrahlte und das Leben begann zu vergehen. Anor, erzürnt über die Unbedachtheit seiner Gefährtin, widmete nicht mehr seine ganze Aufmerksamkeit auf das Aufrechterhalten des Kreislaufes und die Welt versank im Chaos.
Aus diesem Chaos ist der Mensch hervorgegangen- gewaltig und grausam ohne Respekt vor den alten Göttern, mordete er ohne Grund und brachte den Kreislauf beinahe vollends zum Einsturz.
Entsetzt über das was Geschehen war, vertrugen sich Anor und Ithil wieder und beschlossen die ursprünglichen Einwohner der Erde zu schützen doch da sie keine geschehene Entwicklung wie die des Menschen rückgängig machen konnten, gaben sie allen Tieren die Instinkte und Sinne um vor dem Menschen fliehen zu können.
Die Tiere, die bisher alle ohne besonders guten Geruchs-, Tast-, Spür-, oder Sehsinn ausgekommen waren, waren gegen den Menschen, dem als einziger dieses Geschenk verwehrt geblieben war, nun im Vorteil. Sie konnten sich besser verstecken, seine Nähe wittern und ihn schon von weitem sehen.
Die Instinkte die sie von den Göttern Anor und Ithil erhalten hatten, schützten sie vor Gefahren bevor sie geschahen und sicherten ihren Fortbestand. Sie spürten es wann es Zeit war zu fliehen, anzugreifen, sich zu paaren, sich zu verstecken oder ob es schlechtes Wetter gab, vor dem sie Schutz suchen mussten.
Der Mensch dagegen blieb blind und schwach. Er erhielt weder einen guten Geruchs- noch einen guten Spürsinn. Doch der Mensch war findig und entwickelte Methoden wie er die Tiere trotzdem töten konnte.
Dagegen waren selbst Anor und Ithil hilflos und sie mussten mit ansehen wie immer mehr Herla und auch Lera, da der Mensch sie als Konkurrenten sah, starben.
Den Gestorbenen, die bisher immer ohne Erinnerung wieder in neuen Körpern geboren wurden, gaben Anor und Ithil die Möglichkeit frei zu wählen. Sie konnten wieder zurückkehren auf die Erde oder neben Anor und Ithil im Himmel bleiben.
Viele blieben bei den beiden Göttern zwischen den Wolken anstatt zurück auf die grausam gewordene Erde zurückzukehren und ihre Seelen wurden zu einem kleinen, hellen Licht am Firmament um von den zurückgebliebenen Angehörigen gesehen werden zu können.
So entstanden die Sterne- Söhne und Töchter Anors und Ithils.
Doch nicht alle konnten im Himmel verweilen. Die Herla wie die Lera konnten nur mit einem reinem Herzen und ohne Schuld zu Anor und Ithil gelangen.
Dem Mensch war dieser Himmel verwehrt, er war im Kreislauf des ewig Wiedergeborenen gefangen bis er sich besinnen und sich von der Schuld reinwaschen würde…