,,Allerding haben wir nochimmer ein problem. Beute schein es hier nicht wirklich viel zu geben. Man müsste weit in den Wald um etwas zu finden. Oder habt ihr dafür auch schon eine Lösung?´´
"Du wirst schon nicht verhungern."
Diff selbst hatte in letzter Zeit sehr wenig gefressen, nicht jedoch weil es hier nicht genug gab. Der Wald südlich der Stadt war ein Durchzugsgebiet, es kamen in regelmäßigen Abständen Herden vorbei. All diese Wölfe waren wahrscheinlich aus dem Norden gekommen, dort war es mittlerweile zu kalt für die meisten Arten. Der hereinbrechende Sturm kündigte den baldigen Winter an. Doch Diff störte das absolut nicht. Sie freute sich darauf, schließlich hasste sie den Sommer..
Vivir starrte Teleri mit einem merkwürdigem Ausdruck in den Augen an. Die Welpe selbst sprang auf die Verrückte zu, die auf dem Boden lag. Als sie ihr in den Schweif biss, stockte der Grauen der Atem. Etwas derartiges hatte sie ja noch nie gesehen. Die Fähe fragte sich, wer hier verrückt war, die Welpe oder die andere Fremde? Grundsätzlich waren diese Fremden doch allesamt nicht ganz normal. Warum nochmal hatte sie sich dazu entschlossen ihnen zu helfen? Sie musste diejenige sein, die nicht mehr ganz bei Sinnen war. Der Eine hatte bereits versucht, sie zu einem Kampf zu drängen, der Weiße war Diff sowieso nicht ganz geheuer, eine Wahnsinnige, die Welpe und ihre Mutter... naja. Aber auf Dauer war das nichts... die Fähe war sowieso kein ideales Rudeltier. Sie schätzte die Einsamkeit, die Ruhe und am Allermeisten die Freiheit. Doch immer allein zu sein war auch nicht das Richtige.. Diff musste sich endlich hinlegen und nachdenken, wie das hier weitergehen sollte. Offensichtlich verließen sich die Anderen aufs Erste auf sie. Deswegen würde sie sie auch nicht enttäuschen. Was dann kommen würde, das würde sie sich noch überlegen. Spätestens in der Nacht, wenn das laute Atmen der Anderen sie vom Schlafen abhielt, würden sie ihr auf die Nerven gehen, das war klar.
"Los, gehen wir."
Die Graue lief voraus in Richtung Süden. Wer ihr folgen wollte, würde es tun, sie kümmerte sich nicht mehr um die Verrückte. Es war Nacht. Sie hatten noch ein ganzes Stück vor sich. Kurz hatte die Graue überlegt, ob sie die Gruppe vorerst nicht an einen anderen ihrer Unterschlüpfe bringen sollte, doch dort war nicht genug Platz. Das Gebäude, in das sie seit einiger Zeit immer wieder zurückkehrte, war groß und außerdem sicher. Es gab mehrere Eingänge und man konnte durch Aufgänge auf höhere und tiefere Ebenen gelangen. Was sie außerdem an diesem Unterschlupf so mochte, waren die vielen Nieschen und Verstecke, die die Menschen erschaffen hatten und die perfekte Lage in der Nähe des Flusses. Nicht weit entfernt von diesem Gebäude war einer von mehreren Zugängen zu einem Tunnel, der unter der Erde verlief. Doch dort hinunter war Diff noch niemals gegangen, es roch dort nach Tod und Verwesung und keinerlei Licht konnte durch die Decke dringen, außer an den paar Stellen, wo der Tunnel eingestürzt war.
Der Weg der Grauen führte durch einen weiteren kleinen Waldabschnitt, und dann weiter in nordöstliche Richtung. Lange würden sie nicht mehr unterwegs sein und dann konnte die Graue endlich schlafen..
[Stadt, in der Nähe des Parkhauses| Vivir, Tinùviel, Teleri, Diamond, Exellion, Lazy]