Kontrolle. Er wollte nur ein einziges Mal Kontrolle über diese verdammten Wölfe um sich herum haben, damit sie endlich voran kamen. Ständige Unterbrechungen, ewige und zu nichts führende Gespräche und der immer dichtere Schneefall ließen seine Nerven blank liegen. Warum nur brauchten die anderen so lange. Und dann plötzlich kam wieder eine Wölfin. Sie rannte auf sie zu und stürzte in ihre Mitte. Der Unterschied zwischen ihm und den anderen war wohl die Tatsache, dass die Fähe ihn nicht kümmerte. Nicht annährend. Tinùviel und Diff fragten nach dem Wohlbefinden der Wölfin, welche kurz darauf Anfing, sie anzugreifen. Sie sprang wild umher, fletschte die Zähne und machte eine ziemliche Show. Und dann sank Sie wieder zusammen. Glück für Sie. Er hatte nun wirklich genug von allen. Er konnte es gar nicht abwarten, bis die Zeit der Kälte vorbei war und er wieder seiner Wege gehen konnte.
Er machte sich nicht die Mühe zu der Fähe zu gehen, zu sehen, ob es ihr gut ging und ob Sie bei Bewusstsein war. Andere würden es tun. Vivir blieb stehen, kontrollierte gelegentlich die Luft nach fremden Gerüchen und Geräuschen. Aber auch wenn er es tat, war es Zeitverschwendung. Er konnte weder die graue Fähe noch diese Verrückte ausmachen und trotzdem waren sie da. Nicht, dass sie ihm hätten gefährlich werden können.
Er blickte zu Teleri. Er würde nicht viel mit ihr zu tun haben. Gerade bei dieser übervorsichtigen Mutter. Nun ja, wer kann es ihr verübeln. Dennoch musste er versuchen, Teleri's Vertrauen zu erringen. Wenn die Welpe ihm vertraute, könnten die anderen auf die Idee kommen, ihre Verteidigung bei ihm fallen zu lassen. Der Moment, auf den er wartet.
"Auf das der Tag bald kommen möge", flüsterte er zu sich selbst. Erst einen Augenblick später bemerkte er, was er getan hatte und sah sich schnell um, in der Hoffnung, dass ihn niemand gehört hatte.
Der Schnee überraschte die Fähe. Sie hatte gehofft noch eine ganze Weile von ihm verschont zu bleiben. Stattdessen fiel er immer dichter seit die Sonne hinter den Häusern verschwunden war. Etwas Gutes hatte die Sache. Die weißen Flocken färbten die Welt in der Farbe ihres Felles und ließen sie so fast vollkommen unsichtbar werden. Genki lief ihre gewohnte Runde die sie nie zu weit von ihrem Tunnelsystem fortführte. Selbst nachts fühlte sie sich hier oben nicht hundert prozentig sicher. Ihr Weg führte die Fähe zu dem großen Teich. Er lag umgeben von Wiesen inmitten der verfallenden Steinbauten und die einzig größere Grünfläche der Stadt. Das Gras war hochgewachsen und ragte ihr im Sommer bis zur Schulter. Doch nun bogen sich die langen Halme und lagen durch das zusätzliche Gewicht des Schnees beinahe flach auf dem Boden auf. Genki hielt nach Pfotenabdrücken oder einem anderen Zeichen Ausschau doch die weiße Decke war völlig unbefleckt. Der Schnee drang inzwischen durch ihr dünnes Deckhaar. Vorallem Rücken und Pfoten waren durchnässt und sie überlegte schon umzukehren als eine Bewegung zu ihrer Linken die Fähe ablenkte. Ein kurzer Blick genügte um den Urheber als Nicht-Ratte zu identifizieren. Grundgenug die Verfolgung aufzunehmen. Schnee und Kälte waren vergessen und Genki sah nur noch die Hinterläufe des Flüchtenden Nagers. Dieser versuchte Hakenschlagend den Angreifer abzuschütteln aber die Fähe hatte kein Problem die flinken Bewegungen nachzuahmen. Die Jagt endete schnell als der Gejagte einen Moment zu lang mit seinem Manöver zögerte. Ein gezielter Sprung und die Fänge der Fähe schlugen durch sein Fell. Genki richtet sich auf und nahm sich einen Moment Zeit sich umzusehen. Ohne es zu merken war sie wieder an den Rand der Grünfläche geraten, noch dazu an die falsche Seite. Um zu ihrem Schlafplatz zurückzukehren musste sie nun das ganze Gebiet umrunden.
"Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich mich euch gerne anschließen... Ich habe leider einen sehr schlechten Orientierungssinn und würde mich hier niemals zurecht finden. Natürlich nur solange bis die Zeit der Kälte vorüber ist. Ich will euch nicht unnötig zur Last fallen."
,,Wenn du erlaubst würden ich und meine Gefährtin dich begleiten´´
OOOH wie schöön, sie wollen alle mit uns mitkommen. Teleri lächelte einmal alle in der Runde an, dann gähnte sie lang und ausgiebig und wartete darauf, dass sie loslaufen würden, denn schließlich hatten sie gerade beschlossen, das zu tun. Doch niemand bewegte sich. Alle starrten sie in den Wald, aus dem kurz darauf eine Verrückte angerast kam, die wild kreischte und mit den Schneeflocken kämpfte. Was war nur ihr Problem? War da etwa ein unsichtbares Schneemonster?!
„Ich will sie nicht töten! Lass es nicht zu, dass ich das tue, bitte!“
Okay, dachte Teleri, ich werde nicht zulassen, dass du die Schneeflocken umbringst.. Munter trabte sie auf die Fremde zu und biss ihr kräftig in den Schwanz.
"So! Du wirst niemanden umbringen, ich werde dich nämlich aufhalten!"
Dann versuchte die Weiße die Fähe mit sich zu ziehen, sie nahm eines ihrer Hinterbeine in den Mund und zog fest daran, doch ihr schwerer Körper bewegte sich nur um wenige Zentimeter.
"Können wir... jetzt endlich.. gehen?", keuchte Teleri während sie weiterhin an dem Bein der Fremden herumriss, als versuche sie, einen morschen Ast von einem Baum zu lösen. Das dauerte alles viel zu lang. Es war dunkel, kalt und außerdem uuuuuunglaublich langweilig. Teleri wollte jetzt schlafen, damit sie irgendetwas spannendes träumen konnte. Und dann wolte sie es den anderen erzählen und alle würden ihr zuhören und sie bewundern.
Tinùviel wich erschrocken ein weiteres Stück zurück als die fremde Fähe ihren Scheinangriff ausführte. Zeitgleich stellte sie ebenfalls die Rute auf und entblößte die Zähne. Ein Knurren bahnte sich den Weg aus ihrer Kehle und ihr Nackenfell richtete sich auf. Doch die Fähe ließ genauso schnell von ihr ab, wie der Angriff erfolgt war, richtete sich gegen die anderen und begann schließlich gegen die Luft zu kämpfen bis sie schließlich erschöpft zusammen sank.
„Ich will sie nicht töten! Lass es nicht zu, dass ich das tue, bitte!“
Die Worte irritierten Tinùviel, doch bevor sie irgendetwas anderes tun konnte, huschte Teleri an ihr vorbei auf die Fremde zu. Der Weißen blieb fast das Herz stehen als ihre Tochter die offensichtlich verrückte Fähe in den Schwanz biss und dann begann an ihrem Hinterlauf herum zu zerren. Einen Moment stand Tinùviel wie erstarrt, dann sprang sie vor und zerrte Teleri unsanft am Nackenfell zur Seite.
"TELERI! Was denkst du was du da tust?!"
Ein strafender, durchdringender Blick traf die kleine Welpe, wandelte sich aber schnell zurück in Sorge und auch Verständnis. Liebevoll stupste Tinùviel ihre Tochter in die Seite und sprach dann mit sanfterer Stimme weiter.
"Ich weiß dass du müde bist und das ewige warten ist auch doof, nicht wahr? Komm, wir gehen mit Diff dann kannst du dich ausruhen."
Sie wandte sich an Diff und schob Teleri ein paar Schritte auf sie zu. Die graue Fähe war jetzt wohl die geringste Gefahr, also würde sie ihr fürs erste vertrauen... Zu einem kleinen Teil sorgte sich Tinùviel zwar um die irre Fähe die sich wohl ohne Hilfe in dem aufziehendem Sturm mindestens verirren würde, doch ging ihre Sorge um Teleri vor, also sah sie Diff erwartungsvoll an und wartete darauf, dass sie die Führung übernahm. Das Schneetreiben war dichter geworden und rings um sie lag die Stadt nun in vollkommener Dunkelheit. Auch der Wind hatte weiter zugenommen und sich zu einem Sturm entwickelt, der jetzt die dicken Schneeflocken vor sich her trieb und die Temperatur spürbar sinken ließ.
,,Allerding haben wir nochimmer ein problem. Beute schein es hier nicht wirklich viel zu geben. Man müsste weit in den Wald um etwas zu finden. Oder habt ihr dafür auch schon eine Lösung?´´
"Du wirst schon nicht verhungern."
Diff selbst hatte in letzter Zeit sehr wenig gefressen, nicht jedoch weil es hier nicht genug gab. Der Wald südlich der Stadt war ein Durchzugsgebiet, es kamen in regelmäßigen Abständen Herden vorbei. All diese Wölfe waren wahrscheinlich aus dem Norden gekommen, dort war es mittlerweile zu kalt für die meisten Arten. Der hereinbrechende Sturm kündigte den baldigen Winter an. Doch Diff störte das absolut nicht. Sie freute sich darauf, schließlich hasste sie den Sommer.. Vivir starrte Teleri mit einem merkwürdigem Ausdruck in den Augen an. Die Welpe selbst sprang auf die Verrückte zu, die auf dem Boden lag. Als sie ihr in den Schweif biss, stockte der Grauen der Atem. Etwas derartiges hatte sie ja noch nie gesehen. Die Fähe fragte sich, wer hier verrückt war, die Welpe oder die andere Fremde? Grundsätzlich waren diese Fremden doch allesamt nicht ganz normal. Warum nochmal hatte sie sich dazu entschlossen ihnen zu helfen? Sie musste diejenige sein, die nicht mehr ganz bei Sinnen war. Der Eine hatte bereits versucht, sie zu einem Kampf zu drängen, der Weiße war Diff sowieso nicht ganz geheuer, eine Wahnsinnige, die Welpe und ihre Mutter... naja. Aber auf Dauer war das nichts... die Fähe war sowieso kein ideales Rudeltier. Sie schätzte die Einsamkeit, die Ruhe und am Allermeisten die Freiheit. Doch immer allein zu sein war auch nicht das Richtige.. Diff musste sich endlich hinlegen und nachdenken, wie das hier weitergehen sollte. Offensichtlich verließen sich die Anderen aufs Erste auf sie. Deswegen würde sie sie auch nicht enttäuschen. Was dann kommen würde, das würde sie sich noch überlegen. Spätestens in der Nacht, wenn das laute Atmen der Anderen sie vom Schlafen abhielt, würden sie ihr auf die Nerven gehen, das war klar.
"Los, gehen wir."
Die Graue lief voraus in Richtung Süden. Wer ihr folgen wollte, würde es tun, sie kümmerte sich nicht mehr um die Verrückte. Es war Nacht. Sie hatten noch ein ganzes Stück vor sich. Kurz hatte die Graue überlegt, ob sie die Gruppe vorerst nicht an einen anderen ihrer Unterschlüpfe bringen sollte, doch dort war nicht genug Platz. Das Gebäude, in das sie seit einiger Zeit immer wieder zurückkehrte, war groß und außerdem sicher. Es gab mehrere Eingänge und man konnte durch Aufgänge auf höhere und tiefere Ebenen gelangen. Was sie außerdem an diesem Unterschlupf so mochte, waren die vielen Nieschen und Verstecke, die die Menschen erschaffen hatten und die perfekte Lage in der Nähe des Flusses. Nicht weit entfernt von diesem Gebäude war einer von mehreren Zugängen zu einem Tunnel, der unter der Erde verlief. Doch dort hinunter war Diff noch niemals gegangen, es roch dort nach Tod und Verwesung und keinerlei Licht konnte durch die Decke dringen, außer an den paar Stellen, wo der Tunnel eingestürzt war. Der Weg der Grauen führte durch einen weiteren kleinen Waldabschnitt, und dann weiter in nordöstliche Richtung. Lange würden sie nicht mehr unterwegs sein und dann konnte die Graue endlich schlafen..
[Stadt, in der Nähe des Parkhauses| Vivir, Tinùviel, Teleri, Diamond, Exellion, Lazy]
Die Sonne scheint, die Welt ist grau. Die Sonne schweigt die Welt ist schwarz. Die Sonne gibt’s nicht mehr, Weltuntergang. Aber und aber tausende Fragen wirbelten im Schnee davon. Antworten reihten sich hintendran, doch sie kamen nicht zu den passenden Fragen. Du bist mein wundervoller Traum, oder doch die Qual? Hast du mich, oder hass ich mich. Gibt es überhaupt noch ein lebenswertes Leben? Die Fähe, welche sie eben an der Rute gezerrt hatte die graue Fähe wachgerüttelt. Sie hatte sich erschrocken ohne Frage, aber sie hatte den jungen Wolf nicht angegriffen, sondern sich lediglich aus dessen Griff befreit.
"TELERI! Was denkst du was du da tust?!"
Teleri also. Sie spürte, wie die fremde Wölfin sich von ihr entfernte und blieb ruhig liegen. So war es angenehm, denn sie hatte Angst, dass sie sich auf sie stürzen würden, wenn sie sich nur einen Zentimeter bewegen würde. Das scheinbare Rudel um sie herum machten Anstalten sich auf den Weg zu machen. Diamond wollte so gerne mit ihnen gehen, aber ihr Herz hielt sie davon ab. Sie konnte diese Wölfe nicht in solch große Gefahr bringen. Derzeit war sie in Besitz all ihrer Mentalen, psychischen als auch physischen Fähigkeiten, aber das konnten sie natürlich nicht wissen. Die Fähe war nun ein Monster für sie, ein Unheilbringer. Aber sich wenigstens vorstellen, dass musste sie. Also rappelte sie sich lange und unter Mühen auf und schüttelte sich den Schnee vom Fell, dann leckte sie sich schnell zwei, drei mal über die Pfoten, ehe sie sich an die Wölfe wandte. Die graue Fähe lächelte freundlich und hob die Rute zur Begrüßung.
„Hallo, mein Name ist Diamond. Es tut mir leid euch so erschreckt zu haben und ich kann verstehen, dass ihr mich nun verjagen wollt.“
Fast schon peinlich berührt stotterte sie und trat dabei einige Schritte zurück. Sie war vollkommen entkrampft und ein weiterer Anfall drohte in nächster Zeit wohl auch nicht, aber dennoch sie sollte nun wirklich, wirklich gehen.
„Na dann, es war schön euch kennen zu lernen, vielleicht trifft man sich nie wieder, das wäre wohl zu empfehlen.“
Dann drehte sie sich um und sprintete los, dabei stob der Schnee an ihren Seiten hoch auf. Sie lief eine ganze Weile, als sie eine fremde Wölfin ausmachte. Mittlerweile war der Sturm stärker geworden und die helle Fähe war kaum zu erkennen. Dennoch Diamond freundlich auf diese zu.
„Hallo, deine Rudelgefährten sind nicht weit von hier.“
Sagte sie und deutete mit ihrer Schnauze in die besagte Richtung. Ich denke, dass sie sich bald einen Unterschlupf suchen werden, dass sollten wir wohl auch tun.
[Stadt| Vivir, Diff, Teleri, Tinuviel, Exellion, Lazy, bei Genki]
Genki hatte den See umrundet. Ihr Fell war durchnässt und sie wollte nur noch zurück unter die Erde, weg von Schnee und Wind. Der tote Körper zwischen ihren Fängen kühlte aus und sie wollte wirklich kein tiefgefrorenes Abendessen. 100 m weiter war ein Eingang, sie war beinahe dort. Da tauchte vor ihr eine graue Fähe auf. Im ersten Moment hielt Genki sie für eine Erscheinung, einen Schatten, egal. Einen anderen Wolf hatte sie nicht mehr gesehen seit sie ihr Rudel verloren hatte. Am Stadtrand hatte sie zwar hin und wieder Spuren gefunden aber bis hierher war noch nie einer vorgedrungen. So etwas durfte nicht sein. Das brachte alles durcheinander. Ihr schönes friedliches gleichbleibendes Leben. Die Fähe war alles andere als begeistert. Genki unternahm den halbherzigen Versuch die Graue zu ignorieren und einfach an ihr vorbei zu spazieren, aber die andere ließ das nicht zu.
„Hallo, deine Rudelgefährten sind nicht weit von hier. Ich denke, dass sie sich bald einen Unterschlupf suchen werden, dass sollten wir wohl auch tun.“
Rudelgefährten? Wir?
Genki blickte kurz in die Richtung in die die Graue gedeutet hatte.
Heißt das da sind noch mehr von der Sorte? Großartig.
Sie legte ihre Beute ab und gab sich Mühe ihr Missfallen für sich zu behalten. Es war ungewohnt wieder mit einem gleichartigen zu sprechen.
„Diese Wölfe von denen du sprichst sind allerdings nicht mein Rudel und es wäre mir lieber wenn das so bleibt.“
Dazu muss ich aber sicher gehen sie aus meinen Höhlen fernzuhalten. Das letzte was die Fähe wollte war das ein Rudel ausgehungerter Streuner dort herumirrte und die Ratten nervös machte. Sie würden sich in der Dunkelheit verlaufen und verenden und das wiederum lockte noch ganz andere Wesen an. Ihre Ohren zuckten unruhig vor und zurück. Sie wollte nicht noch länger in der Kälte stehen, doch im Moment sah sie keine andere Möglichkeit.
Geh mal mach mal bring mal hol mal... ist das alles wofür ich dir gut genug bin?
Dachte sich Maya, als ihr Kaluáen wieder einmal eine völlig ainnlos erscheinende Aufgabe erteilte. Doch sie hat es sich ja selbst ausgesucht sich ihm zu untergeben.
Aber zu was um himmels Willen braucht er einen großen haufen Erde und Moos und wo soll ich das her holen? Und warum schonwieder? Erst die langen, bunten Bänder der Menschen, die anscheinend nie kaputt gehen, dann das Vogelnest und das ganze Kleinholz...?
Maya verstand es nicht doch sie wusste, dass Kaluáen nicht bei versand war und so lächelte sie nickte kurz und zog von dannen. Hinter sich hörte sie, wie er wieder sein komischen gesang ansummte. Sie ging aus der Wohnhöhle der Menschen, die die beiden zu ihrem Eigentum machten. Maya verließ die riesige Menschenhöhle und zog in Richtung Waldrand um sich auf die Suche nach viel, weicher, lockerer Erde. Von oben drang sein lauter werdender Gesang an ihr kaputtes Ohr jedoch verstand sie wie immer nicht was er sang doch die Melodie war so einprägsam, dass Maya nicht anders konnte als anzufangen sie leise vor sich her zu summen.
Summend lief sie weiter und fand im Lauf des späten abends viel Erde aber kein Moos und keine Weiche Erde. Kurz vor Einbruch der NAcht ließ sich zu einer kurzen Pause nieder um zu überlegen wo sie wohl Moos und weiche Erde finden könne bei diesem Wetter. Vereinzelt konnte sie die hohen lauten Töne der Melodie von ihrem Dragga hören. Leise lachend sprach sie zu sich selbst.
"Er ist zwar ein sklaventreiber doch er weis mich gut zu beschäftigen damit ich nicht sinnlos rum sitze... irgendwie... mag ich ihn auch wenn er mich umbringen wollte. ich bin froh, dass er anscheinend nicht mehr weis wer ich bin oder mir zumindest verziehen hat."
Als die letzten Sonnenstrahlen sich hinter den Menschenhöhlen versteckte machte sie kurz die Augen zu um sich auf die Dunkelheit, ihre Tageszeit, einzustellen doch schlief kurz ein.
(erst in einem Hochhaus bei Kaluáen dann allein in der Stadt)
Er war schwach, er war müde und hatte Hunger doch Shorty konnte es nicht ändern seine letzte Mahlzeit wurde ihm ja durch die Hunde verwehrt geblieben und seinen Unterschlupf konnte er auch nicht mehr betreten. Und doch hätte es für Anwesende einen Ulkigen Anblick gegeben. Ein Muskelbepackter Albino, der doch tatsächlich allen ernstes versuchte zu schleichen jedoch so unauffällig wie ein Kirschbaum in einem kleinen See war. Und dabei so beweglich wie ein verdorrter Zweig eines alten, trockenen Baumes. Dennoch bemerkten ihn die Hunde nicht, zu seinem Glück waren sie abgelenkt vom Geruch des Albinos in seinem Unterschlupf.
Eine gefühlte Ewigkeit war er gelaufen bis er einen Wald erreichte wo er untertauchen konnte, vielleicht sogar etwas zu essen finden können würde. Er fand auch einen kaninchenbau, welchen er sogleich ausnahm. er war gesättigt und legte sich eine Weile zur Ruhe. Erst als sich der Tag der Nacht ergeben musste erwachte er und zog wie vom Instinkt getrieben weiter gen osten.
Schon bevor er den Wald verließ erkannte er einige Umrisse von Menschenhand erbauter Steinklötzen, die wohl so etwas wie ihr revier gewesen sein müssen. Ehrfurcht gebietend blickte er am Stadtrand an den Gebäuden empor. Sich weiterhin umschauend und fast nur nach oben blickend um den Himmel sehen zu können ging er in die Stadt.
"Anor wie nur konnten die Menschen es schaffen solch Steinsäulen in diese Höhen zu bauen? WIE?"
Er blickte zu Boden und erkannte gerade noch schemenhaft die Silhouette einer bekannten Lebensform... Eines Wolfes. Er rief dem Wolf nach und begann ihm hinterher zu rennen immer auf seine Schritte bedacht
"Hey... Hey warte doch mal"
Die Silhouette verschwand allmählich in dem von ihr verursachten Schneetreiben, welches durch den Schneesturm noch verstärkt wurde. Dem Wolf immernoch hinterher rufend merkte er nicht wie sich seine Schritte beschleunigten er war voll auf den anderen Wolf fokussiert erst als der Dunst die Silhouette des Wolfes völlig verschlang, wie ein Geist, der im Nichts verschwand, merkte er es und noch bevor er reagieren konnte fiel er vornüber, machte einige Purzelbäume und kam am rande eines flachen Baches zu liegen. Er erhob sich nur um gerade noch zu erkennen, wie die Silhoutte, der er gefolgt war, welche sich wirklich als Wolf heraus stellte, einem WEITEREN Wolf in Shortys Richtung deutete. Vorsichtig, bereit für einen Angriff näherte er sich vorsichtig den beiden Wölfen. Er hörte wie der zweite Wolf dem ersten etwas zu rief
"... mein Rudel und es wäre mir lieber wenn das so bleibt."
Es klang fast so als würde es sich hier um einen Rudelstreit handeln also hielt er sich im Hintergrund.
(Allein auf freiem Feld weit weg von der Stadt dann im Wald zum Schluss in der Stadt an einem Bach bei Genki)
Diamond blickte die fremde Fähe an. Sie hatte ein sehr sensibles Gespür dafür, was andere fühlten und dachten. Sie merkte sofort, dass sie bei der Fähe nicht wirklich willkommen war. Vielleicht wäre es ja doch besser gewesen, wenn sie einfach weiter gegangen wäre und sie nicht beachtet hätte. Ja, wohl wäre das die wesentlich klügere Entscheidung gewesen denn dann würde sie sich nun nicht rechtfertigen müssen. Was sollte sie denn nun sagen? Dass es ihr Leid tat die Fähe belästigt zu haben? Vielleicht sollte sie auch einfach das Angebot machen von dieser Welt zu gehen, um sie niemals wieder bei ihrer Tätigkeit zu stören. Diamond fröstelte.
„Diese Wölfe von denen du sprichst sind allerdings nicht mein Rudel und es wäre mir lieber wenn das so bleibt.“
Die graue Fähe blickte ein wenig überrascht auf. Es gab also noch mehr, die nicht zu einem Rudel gehörten? Aber diese Fähe schien es sich wohl aussuchen zu können, sonst hätte sie das nicht so gesagt. Verdammter Glückspelz. Diamond rutschte mit den Pfoten ein wenig über den Schnee und brachte so Entfernung zwischen sich und der Fremden.
„Es…Es tut mir schrecklich leid dich g-gestört zu haben. Vergib mir!“
Pah, dir kann man nicht vergeben! Da war sie wieder, diese Stimme. Diamond schreckte auf und sah den schwarzen Wolf hinter der andere Wölfin stehen. Sie trat weitere Schritte zurück und sprang rückwärts, dabei stolperte sie und flog mit ihrer Schnauze voran in den Schnee. Ein weiterer Sprung und sie war wieder auf den Beinen und weg. Diamond, was willst du nun tun? Fragte die Stimme barsch, hielt sie aber nicht auf.
„Lass mich in Ruhe!“ Schrie sie jammernd in den Wind. Warum war er denn bloß schon wieder da? Bald hörte die Fähe nichts mehr außer dem Tosen des Sturmes. Der schwarze Wolf war weg. Sie erblickte einen großen Menschenbau und hielt darauf zu. Vollkommen außer Atem und mit aus dem Maul hängender Zunge erreichte sie das kühle Gebäude, rannte mehrere Treppengänge nach oben (wie viele konnte sie nicht sagen) und blieb flach auf den Boden gepresst liegen.
„Ich will tot sein!“ Wimmerte sie vor sich hin und sah, wie der schwarze Wolf auf sie zu lief. Ganz langsam, wie ein Henker. Er beugte sich zu ihr, mit der Schnauze dicht an ihr Ohr. Ich lasse nicht zu, dass du stirbst, sonst würde das Ganze keinen Spaß mehr machen!
Die Fähe riss ihre Augen auf und schrie. Sie schrie laut und durchdringend. Da erst bemerkte sie, dass sie nicht alleine war und stürzte auf die beiden Wölfe zu. Sie wollte die beiden provozieren, damit diese sie einfach töten würden. Ja, so war es ihr Recht!